Amar hat es sich nicht ausgesucht, einziger Sohn und Stolz der Familie zu sein. Wenn er gegen seine muslimischen Eltern rebelliert, ist es seine ältere Schwester Hadia, die ihn schützt. Bis sie sich fragt: wovor eigentlich? Vor den Möglichkeiten, die sie nicht hat? Nach einem Streit mit dem Vater läuft Amar von zu Hause weg. Und Hadia nimmt nach und nach seinen Platz ein. Drei Jahre später heiratet sie einen Mann ihrer eigenen Wahl: für die Familie die Chance, sich neu zu erfinden. Doch dann kehrt Amar zurück.

Pressestimmen
OK!,
42/2020
»Der Roman fesselt mit einer Story, die unfassbar tragisch ist.«
Mithu Saynyal, ›Deutschlandfunk Büchermarkt‹
»Es ist der Roman einer brillanten, jungen Autorin, mit allen Charakteristika der Jugend.«
Britta Spichiger, SRF 2, Kontext – Künste im Gespräch,
August 2019
»Das Bemerkenswerte an Mirzas Roman: sie betont nicht die Unterschiede zwischen der US-amerikanischen und muslimischen Kultur, sondern zeigt anhand vieler scheinbar unbedeutender Alltagsbeispiele die Gemeinsamkeiten.«
Meike Fessmann, Süddeutsche Zeitung,
Juni 2019
»Die Sorgfalt, mit der die Debütantin die unkalkulierbaren Momente beschreibt, in denen sich Lebensläufe entscheiden, nimmt für ihren Roman ein.«
Britta Spichiger, Radio SRF 1, BuchZeichen,
Mai 2019
»Fatima Farheen Mirza gelingt es meisterhaft, die leisen Töne der grossen Schritte einzufangen.«
Schayan Riaz, Berliner Zeitung,
Mai 2019
»Ein beeindruckendes Erstlingswerk.«
Leserstimmen
Ihre Meinung
Ulrike Rabe, März 2019
»Vor drei Jahren hat Amar sein Elternhaus im Streit verlassen. Jetzt kehrt er zur Hochzeit seiner ältesten Schwester Hadia zurück. Nach und nach erzählt die Autorin Fatima Farheen Mirza die Geschichte einer Familie, erzählt von Traditionen, Glauben, Erwartungen und Enttäuschungen.
Es ist eine Familie muslimischen Glaubens mit indischer Herkunft. Lailas Ehe mit Rafik war arrangiert, sie folgt sie dem Ehemann in die USA. Bald haben sie drei Kinder, die zwei Töchter Hadia und Huda und den Nachzügler Amar. Die Eltern sind tief im Glauben verwurzelt und wollen diesen auch an die Kinder weitergeben. Laila hinterfragt die für sie getroffenen Entscheidungen nicht immer. Wenn sie den Eltern, später dem Mann gefällt, gefällt sie auch Gott. Überhaupt wird sämtliches Tun in der Familie auf ein Bestehen vor Gott ausgerichtet. Die Eltern haben hohe Erwartungen an ihre Kinder. Doch Amar ist so ganz anders als seine Schwestern, impulsiv, verspielt, sensibel. Alle Hoffnungen werden in Hadia gesetzt, sie soll die Eltern mit Stolz erfüllen.
Worauf hoffen wir, wenn wir an Familie, an unsere Kinder denken. Darauf, dass unsere Kinder als eigenständige, selbstbewusste, unabhängige Persönlichkeiten in ein erfülltes Leben entlassen werden.
Religiöser Glauben und das unkritische Festhalten an Traditionen lässt den Kindern in diesem Roman nicht viel Raum, nicht viele Freiheiten. Mir lag sehr viel an Amar, er hatte sowas Besonderes, Verletzliches an sich. Ein Kind, später ein junger Mann, ständig an der Leistung der großen Schwester gemessen. An den Fehlern der Eltern reibt er sich auf, verliert den Boden unter den Füßen. Aber niemand in dieser Geschichte ist ausschließlich „gut“ oder „böse“. Die Eltern nicht, denn viele ihrer Fehler machten sie nicht aus Bösartigkeit, sondern im Glauben im Guten zu handeln. Auch Hadia hat ihre Schattenseiten. Die mittlere Schwester Huda bleibt die meiste Zeit über farblos, vielleicht das typische Schicksal eines Sandwichkindes.
Fatima Farheen Mirza erzählt die Geschichte nicht linear, sie springt zwischen den Zeiten, lässt Erinnerungen aufeinanderfolgen, gibt vor allem Hadia, Amar und Laila eine Stimme. Verbundenheit und Aufbegehren liegen emotional ganz nah aneinander. Mich ließ dieser Roman viel nachdenken, über Eltern-Kind-Beziehungen, gegenseitigen Respekt und Toleranz und darüber dass Tradition wohl eine Möglichkeit aber keine Tatsache ist.«
ANTWORTEN